Weizengrasanbau mit Kokoserde

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In dieser so einfach, wie möglich gestalteten Schritt-für-Schritt-Anleitung, führe ich dich durch die nicht ganz so einfache Kunst des Weizengras-Anbaus. Ich selbst habe zu diesem Zeitpunkt das erste Mal Weizengras angebaut. Alles lief glatt und daher kann ich dir eine gut strukturierte und bebilderte Anleitung bieten. 

Ich habe mich standardmäßig auf anderen Internetseiten und Webdiensten, wie beispielsweise Youtube, informiert.
Damit von Anfang an alle Zweifel ausgeräumt werden: Weizengras anbauen kann jede Person, auch wenn sie prinzipiell keinen grünen Daumen hat.

Schon vor Jahren hatte ich mit Weizengras zu tun gehabt – damals allerdings nur in Pulverform und ohne dem nötigen Hintergrundwissen. 

Was braucht man, um Weizengras mit Kokoserde anzubauen?

  1. Anzuchtschale
  2. Kokoserde
  3. Sprühflasche
  4. Weizengras
  5. Waage
  6. Gefäß zum Ankeimen

Heute – vor allem durch die Berichterstattung auf katawan – weiß ich, dass pulverisiertes Weizengras bei Weitem nicht die Menge an Mikro- und Makronährstoffen aufweist beziehungsweise aufweisen kann. Aufgrund des bestehenden Interesses an Alternativen zu kommerziellen Lebensmitteln, dem Ansporn, katawan interessant zu gestalten und Neues auszuprobieren, möchte ich dir nach meinen Erfahrungen mit dem Anbau von Weizengras eine gut strukturierte, bildlich untermalte und vor allem verständliche Anleitung bieten.

Wieso Kokoserde?

Wie bereits im Bericht über Weizengras ausgeführt, kann man Weizengras mit (Kokos-)Erde, mit Küchenrolle oder ohne jegliche Unterlagen anbauen.

Die Qualität eines Produkts hängt in erster Linie von der Qualität der Substanz ab. Bei tierischen Produkten sind das die Futtermittel, bei Pflanzen der Untergrund, auf dem sie wachsen. Im Buch ‚The Wheatgrass Book‘ wird vor allem Walderde empfohlen. Dies deshalb, weil diese einerseits in den meisten Fällen unbehandelt und deshalb besonders nährstoffreich ist. Der erste Versuch, Weizengras anzubauen, erfolgte aus zwei Gründen mit Kokoserde und nicht mit der Erde aus dem Wald. Einerseits aus Bequemlichkeit und andererseits, weil ich bereits sehr viel Gutes über Kokoserde gesehen, gehört und gelesen habe.

Hier gelangst du zu den anderen Anbau-Anleitungen, wo ich dir unter anderem zeige, wie du ganz ohne Erde Weizengras anbauen kannst.

Die Einkaufsliste

Glücklicherweise ist die Einkaufsliste relativ kurz. Für den Anbau von Weizengras benötigst du vier beziehungsweise fünf Gegenstände. Aus rund 75g Weizengras erhältst du um die 50ml Weizengras – das habe ich bereits im Bericht über Weizengras erwähnt. Damit du mehr als nur 50ml aus einer Ernte erzielst, bedarf es einer entsprechenden Anbaufläche.

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2

BIO Weizenkörner*

1

Kokoserde*

3

Sprühflasche*

4

Anzucht-Wanne*

Ich selbst habe alles, bis auf die Sprühflasche, bei Amazon gekauft. Natürlich obliegt es dir, ob du dir über die Links von katawan die benötigten Utensilien kaufst oder nicht – ich würde mich aber sehr darüber freuen, zumal ich dadurch eine kleine Provision erhalte und weiterhin interessante Beiträge für dich erstellen kann. Ich habe dir bereits alle Produkte in den Warenkorb gelegt, somit kannst du sie dir direkt bei Amazon kaufen*.

Hier kannst du übrigens die Rechnungen einsehen, die belegen, dass ich die Produkte selbst gekauft habe.

Auf dem Foto siehst du – farblich markiert – die Zahlen 1 bis 4. Damit du weißt, um welche Produkte es sich dabei handelt und wozu du sie benötigst, hier eine kleine Kurzbeschreibung:

1) Bei dem Humus-Ziegel handelt es sich um die bereits im Seitentitel erwähnte Kokoserde. Das Besondere an dieser Erde ist, dass ein Ziegel nur rund 650g wiegt. Nicht das Gewicht selbst ist besonders, sondern das Quellvermögen. Gießt man einen solchen Block mit zirka 4 Litern Wasser auf, saugt sich die Kokoserde so stark damit an, dass man daraus etwa 9 (!) Liter lockere Erde erhält.
Wie bereits erwähnt, habe ich die Kokoserde online bestellt. Ich habe mir eine 6er-Packung vom Humus-Ziegel gekauft, da ein einziger Ziegel (Stand: 20.2.2018) rund 7,50€ kostet und sechs Stück rund 15€. Zehn Blöcke kosten ’nur‘ mehr knapp 19€. Überlege dir somit vor dem Bestellen, ob du nicht vielleicht gleich alle deine Pflanzen umtopfen willst und kaufe dir dann entsprechend mehr. 
Um ein Kilogramm Weizenkörner zu verarbeiten, benötigst du in etwa 1,5 kg gepresste Kokoserde. Wenn du dir also die (recht günstige) 4 x 1 kg Packung Weizenkörner kaufst, solltest du zusätzlich zur 10 x 650 g Kokoserde-Packung greifen.

2) Ohne den Weizenkörnern ist es natürlich unmöglich, Weizengras anzubauen. Hierbei habe ich darauf geachtet, Weizensamen von einem BIO-Produzenten zu kaufen. Deshalb habe ich mich für die Marke Davert entschieden. Die Samen haben BIO-Qualität, wachsen in Deutschland und werden ebendort geerntet. Selbstverständlich kannst du auch zu anderen Marken greifen, bedenke dabei aber, dass du deinem Körper etwas Gutes tun willst. Daher würde ich persönlich zu Qualitäts- und bestenfalls zu BIO-Ware raten.
Auch hier habe ich mir eine größere Menge (4 x 1 kg) bestellt. Warum? Ganz einfach: Eine Packung zu 1kg Weizenkörner kostet (Stand: 20.2.2018) inklusive Versand 6,89€, vier Packungen hingegen kosten nur mehr rund 12,50€. Das bedeutet, dass du für den doppelten Preis die vierfache Menge erhältst.

3) Vielleicht hast du zuhause noch irgendwo eine Sprühflasche, die du für den Weizengras-Anbau verwenden kannst. Ich habe zunächst überlegt, ob ich nicht eine leere Glasreiniger-Sprühflasche verwende. Diesen Gedanken habe ich dann aber schnell verworfen. Mit dem Weizengras möchte ich mir schließlich etwas Natürliches und vor allem etwas Unbehandeltes anzüchten. An dieser Stelle wäre es doch sehr kontraproduktiv, Reiniger-Rückstände auf die Weizenkörner zu sprühen.
Die auf dem Foto abgebildete Sprühflasche, habe ich nicht online, sondern richtig old school in der Offline-Welt gekauft – in einem Baumarkt. Mit wenigen Euro ist man da bereits dabei und kann sie zum Beispiel auch für das Reinigen von Blumenblättern verwenden.
Wozu genau du eine Sprühflasche benötigst, erfährst du gleich.

4) Das wohl zweitwichtigste Utensil ist die Anzucht-Schale. Dabei habe ich bewusst auf keine typische Anzucht-Wanne zurückgegriffen, sondern auf eine Kunststoff-Wanne, die vielseitig einsetzbar ist. Die Wanne beziehungsweise das Material ist übrigens vom italienischen Institut CSI getestet worden. 
Du kannst natürlich jedes andere Gefäß verwenden, allerdings solltest du darauf achten, Materialien zu verwenden, die für deinen Körper nicht schädlich sind. Einschlägige Zertifikate oder Berichte können hier aufschlussreich sein. 

Was du zusätzlich zu diesen vier Produkten benötigen wirst, ist ein größeres Gefäß, in dem du die Weizenkörner einweichen lassen musst. Dazu reicht ein Glas- oder ein Keramikgefäß, auch ein handelsüblicher Topf reicht dafür aus. Außerdem benötigst du eine Waage, damit du weißt, wie viel Weizenkörner du benötigst. Mit der Zeit bekommt man aber ein Händchen dafür und kann ohne weiters auf die Waage verzichten.

Schritt 1: das Abwiegen

Eigentlich wäre es an dieser Stelle logisch, die Kokoserde mit Wasser aufzuschwemmen, gleichmäßig in der Wanne zu verteilen, die Samen unterzumischen, alles stark zu gießen und dann alles an die Sonne zu stellen. Genau das alles solltest du  so und vor allem in dieser Reihenfolge nicht machen, wenn du haben möchtest, dass du in wenigen Tagen das Weizengras wachsen siehst.

Zunächst gilt es herauszufinden, wie viel Weizenkörner du für die von dir ausgewählte Anzucht-Schale benötigst. Dazu reicht es nicht, einfach die noch trockenen Samen in das Gefäß zu schütten, um dann abzuschätzen, wie viel du benötigst. Bevor du nämlich die Kokoserde verwendest und die Körner säst, gehören die Körner noch über mehrere Stunden eingeweicht.

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Lege die trockenen Körner aus, um die Menge abschätzen zu können.
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Wiege die Weizenkörner entsprechend ab.

Ich habe für die 40×30 cm große Wanne rund 145 g Weizenkörner verwendet. Das sind pro cm² rund 8 g. Manche raten dazu, die doppelte Menge zu verwenden, was wohl auch legitim ist. Wenn man allerdings zum ersten Mal Weizengras anbaut, ist es besser, weniger zu säen, um die Gefahr einer Schimmelbildung von vornherein zu verringern. Je geübter man ist, desto mehr Samen kann man aussäen, wobei auch hier eine natürliche Schranke gegeben ist. Weizengras braucht einen gewissen Platz, um sich entfalten zu können

Schritt 1 kurz zusammengefasst:

1.1 Wiege für die Schale rund 145 g Weizenkörner ab.

Schritt 2: das Aussortieren

Wie bei allen anderen Lebensmitteln, sind nicht immer alle Samen zu 100% verwertbar. Um keinen Platz in der Schale zu vergeuden – auch wenn ein Weizenkorn nur wenige Millimeter groß ist – und um Schimmel zu vermeiden, habe ich im zweiten Schritt alle Weizenkörner aussortiert, die anders aussahen als die anderen.

Dazu habe ich die Samen auf dem sauberen Tisch ausgebreitet und nach veränderten Exemplaren gesucht. Dieser Vorgang ist relativ rasch erledigt, kann aber große Auswirkungen auf die Anzucht haben.

Sortiere anders aussehende Weizenkörner aus.
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Alle Körner, die ich aussortiert habe.

Auf den Fotos lässt sich mehr oder weniger gut erkennen, welche Art von Weizenkörner ich aussortiert habe. Überwiegend waren es bereits zerbrochene Körner, die man ehrlicherweise wohl trotzdem verwenden könnte. Zwei der Körner – leider sieht man das auf dem rechten Foto nur sehr schlecht – waren bläulich/grün verfärbt.
Hier macht sich auch die tolle BIO-Qualität des Saatguts erkennbar: lediglich 10 einzelne Körner aus rund 145g entsprachen nicht meinen Qualitätsansprüchen. würde man auch noch die gebrochenen Samen verwenden, wären es genau 2 verfärbte Körner, die aus der Reihe tanzen. Dafür ein großes Lob an Davert!

Hast du diesen Arbeitsschritt abgeschlossen, dann geht es weiter mit Schritt 3.

Schritt 2 kurz zusammengefasst:

2.1 Breite die Weizenkörner auf einer glatten Oberfläche aus.
2.2 Suche nach anders aussehenden Exemplaren und sortiere diese aus. 

Schritt 3: das Einweichen

In diesem Schritt benötigst du das zu Beginn erwähnte fünfte Utensil: ein ausreichend großes Keramikgefäß, Glasgefäß oder einen gewöhnlichen Topf. 

Das Säen der Weizenkörner sollte nicht erfolgen, ohne diese zuvor ankeimen zu lassen, da sich das Weizengras so nur sehr schwer oder schlimmstenfalls gar nicht entwickeln kann. 

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Finde ein passendes Gefäß für das Einweichen der Körner.
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Verteile die Weizengraskörner gleichmäßig im Gefäß.

Auf vielen Webseiten und in unzähligen Videos wird empfohlen, für das Einweichen kühles bis kaltes Wasser zu verwenden. Ich konnte leider nicht in Erfahrung bringen, wieso man nicht warmes Wasser verwenden sollte. Jedenfalls habe ich mich an die Empfehlungen gehalten und auch mein zukünftiges Weizengras in kaltes Wasser getränkt.

Die Weizenkörner gehen beim Begießen mit Wasser nicht sofort unter. Aus diesem Grund, habe ich einen Esslöffel genommen, um durch kräftiges Umrühren das Absinken der schwimmenden Samen zu bewirken.

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Befülle den Behälter mit ausreichend kaltem Wasser.
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Mit einem Löffel kannst du alle Körner unter Wasser "tauchen".

Nach dem Auffüllen, habe ich die Glasform mit einem Plastikdeckel und zusätzlich mit einem Geschirrtuch abgedeckt. Dabei habe ich darauf geachtet, dass ein Spalt zwischen dem Plastik und der Tischplatte bestehen bleibt, damit die Luft noch zirkulieren kann. Abgedeckt habe ich das Ganze deshalb noch zusätzlich mit einem Küchentuch, weil die Samen in der Anfangsphase sehr lichtempfindlich sind. Das ist auch der Grund, weshalb du die Schale keinesfalls direkten Sonnenstrahlen aussetzen lassen darfst, da du damit die Ernte gefährdest.

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Decke die Samen ab, achte aber auf die Luftzirkulation.
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Weizenkörner sind zu Beginn sehr empfindlich. Dunkle sie ab.

Manche weichen die Körner lediglich fünf bis acht Stunden ein, andere wiederum 16 bis 24 Stunden.

Ich selbst habe die Weizenkörner 24 Stunden einweichen lassen. Dabei ist es wichtig, nach etwa der Hälfte der Zeit – in meinem Fall zwölf Stunden – die Weizensamen abzuseihen, gut auszuwaschen und danach erneut in das Gefäß mit ausreichend kaltem Wasser zu geben. Verwende beim Abseihen am besten ein handelsübliches Sieb oder ein solches Nudelsieb, wie ich es verwendet habe.

Seihe das Wasser nach etwa 12 Stunden ab.
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Wasche die Weizenkörner aus und weiche sie danach erneut ein.

Nach weiteren zwölf Stunden, also nach insgesamt 24 Stunden im Wasser, solltest du die Samen erneut in einem Sieb ab- und durchspülen. Du wirst bemerken, dass die Weizenkörner bereits ein wenig aufgequollen sind. 

Nach diesem Schritt, kannst du die Weizenkörner entweder im (Nudel-)Sieb lassen und diesen abdecken oder die Samen erneut in das Gefäß schütten und dieses abdunkeln.

Lass die Samen für etwa drei Stunden abgedeckt ein wenig keimen, ehe du mit Schritt 4 fortfährst.

Schritt 3 kurz zusammengefasst:

3.1 Wähle ein passendes Gefäß für’s Ankeimen aus: Glasgefäß, Keramikgefäß oder Topf.
3.2 Schütte die zuvor abgewogene Menge an Weizenkörnern in die Schale oder in den Topf.
3.3 Gieße die Weizenkörner mit ausreichend kaltem Wasser auf und mische alles mit einem Löffel durch.
3.4 Bedecke den Behälter, dunkle ihn ab und lass ihn für etwa zwölf Stunden stehen.
3.5 Wasche die Samen nach zwölf Stunden aus, tränke sie erneut in Wasser und bedecke wieder den Behälter.
3.6 Tropfe die Samen nach 24 Stunden ab und lasse sie abgedeckt für drei Stunden ruhen.

Schritt 4: die Kokoserde

Während du die aufgequollenen Weizenkörner im Nudelsieb beziehungsweise im Behälter ein wenig ruhen lässt, hast du ausreichend Zeit, dich darum zu kümmern, die Anzucht-Wanne mit Kokoserde auszustreichen.

Achtung: Dieser Part wird relativ schmutzig, wenn auch weniger schmutzig als mit gewöhnlicher Blumen- oder Walderde.

Der Hersteller gibt auf der Verkaufsseite an, dass der Kokos-Ziegel, welcher 650g wiegt, mit 4 Liter Wasser aufgegossen etwa 9(!) Liter lockere Erde ergibt. 

An dieser Stelle habe ich Gott sei Dank die Menge, die du für die von mir verwendete Anzucht-Schale brauchst, richtig abgeschätzt. Ich habe in etwa bei einem Drittel des Humus-Ziegels mit dem Messer angesetzt und ihn angeschnitten – das Durchschneiden war mit meinem Messer einfach unmöglich. Danach habe ich mit etwas Kraftaufwand das eine Drittel vom Kokoserde-Block abgebrochen.

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Verwende ein Messer, um den Block "anzusägen".
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So sieht der gebrochene Kokoserde-Block aus.

Dieses Stück Kokoserde habe ich in weiterer Folge mit etwa zwei Liter Wasser aufgegossen und eine Weile aufquellen lassen. Noch nie zuvor habe ich mit Kokoserde gearbeitet, weshalb es wirklich spannend war, anzusehen, wie sich dieser wirklich staubtrockene Block in fluffige Erde verwandelt hat.

Zu Beginn ist der Block äußerst trocken und hart. Wenn du ihn ein wenig mit Wasser begießt und ein paar Sekunden abwartest, kannst du ihn der Länge nach aufbrechen. Ich hatte danach 3 dünne Kokoserde-Scheiben, die sich rasch mit Wasser ‚angesoffen‘ haben.

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Zu Beginn ist der Humus-Ziegel extrem trocken und hart.
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Der dreifach gespaltene Block saugt sich mit Wasser voll.

Nachdem ich in etwa zwei Liter Wasser in die Wanne gegossen habe, habe ich mir Gummihandschuhe angezogen, damit ich die zerteilten Blöckchen mit meinen Händen bearbeiten konnte. Dabei habe ich die Stückchen immer wieder in Wasser getränkt. Nach wenigen Minuten waren keine harten Brocken mehr vorhanden und die Erde war schön fluffig-weich. 

Da es bei der Anzucht wichtig ist, die Erde nur feucht und nicht nass zu halten, habe ich das überschüssige Wasser aus der Kokoserde gepresst, indem ich ‚Erdkugeln‘ geformt und über meinen anderen Zimmerpflanzen, die ohnehin hätten gegossen werden müssen, ausgewrungen. Danach habe ich die Kugeln mit einem Löffel und meinen Fingern wieder aufgelockert.

erdkugel kokoserde ausgewrungen mit wasser katawan
Erdkugeln, nach dem Ausdrücken des überschüssigen Wassers.
Kokoserde, nachdem sie gewässert und ausgewrungen wurde.

Die nun nicht mehr so nasse Kokoserde, habe ich dann mit Hilfe einer zweiten Schale – dazwischen habe ich ein Stück Küchenpapier gelegt – mit sanftem Druck gepresst, da die Unterlage für das später wachsende Weizengras nicht zu locker sein sollte.

Selbstverständlich reicht es aber aus, wenn du die Kokoserde mit deinen Händen flach drückst. Achte einfach darauf, dass du sie nicht zu stark presst.

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Die Wanne wird mit Küchenrolle abgedeckt.
Danach wird die Kokoserde mit einer zweiten Wanne sanft gepresst.

Mit dieser letzten Vorkehrung, sind alle Vorbereitungen für den nächsten Schritt getroffen worden. Wie in den vorherigen drei Schritten, folgt nun ein kurzer Überblick über die Handgriffe, die du tätigen musst, bevor du mit der Aussaat beginnst:

Schritt 4 kurz zusammengefasst:

4.1 Brich oder schneide ein Drittel des Kokoserden-Blocks ab.
4.1+ Solltest du andere Erde verwenden, dann benötigst du in etwa 2 Liter davon.
4.2 Gieße die Kokoserde mit etwa zwei Liter Wasser auf.
4.3 Drücke das überschüssige Wasser aus – bestenfalls über deinen anderen Zimmer- bzw. Topfpflanzen.
4.4 Verteile die Kokoserde und presse sie mit einer zweiten Wanne oder mit der Handfläche mit sanftem Druck.

Schritt 5: die Aussaat

Zugegeben: Die ersten vier Schritte dauern etwas länger und können recht lästig sein. Lästig deshalb, weil nach dem ‚Beerden‘ der Wanne zunächst Putzen angesagt ist. Denke dabei am besten daran, dass allein du (und vielleicht dein/e PartnerIn) Weizengras herstellst, welches dir gesundheitlich viele Vorteile bringt. Damit fällt die Reinigung leichter – versprochen!

Bevor du die aufgequollenen und zum Teil schon gekeimten Weizenkörner auf die Kokoserde legst, gehört die Erde, nachdem sie zuvor ausgepresst wurde, gründlich mit der Sprühflasche mit Wasser besprüht. Dabei solltest du versuchen, die Kokoserde feucht zu machen. Sie sollte keinesfalls nass sein, da es dadurch ziemlich sicher zu einer Schimmelbildung kommen würde.

Die gepresste Kokoserde nun ausreichen mit Wasser besprühen.
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Die aufgequollenen Körner werden jetzt auf der Kokoserde verteilt.

In weiterer Folge kannst du endlich mit der Aussaat der Weizenkörner beginnen. Dabei solltest du unbedingt zwei Dinge beachten. Die Weizenkörner sollen lediglich auf die Kokoserde gelegt werden, was bedeutet, dass sie nicht mit Erde bedeckt gehören und auch nicht in die Erde gedrückt werden sollen. Ziel ist es, dass die Samen – und hier der zweite Hinweis – nicht übereinander liegen sollen. Diese beiden Tipps gehören eingehalten, sofern du ein optimales Ergebnis erzielen und Schimmel vermeiden möchtest.

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Eine Nahaufnahme der ausgesäten Weizeskörner.
Besprühe auch die Samen nach der Aussaat großzügig mit Wasser.

Nachdem du die Samen ausgesät und erneut mit Wasser besprüht hast, gilt es jetzt, die Anzucht-Wanne abzudecken und vor direkten Sonneneinstrahlungen zu schützen. Es klingt paradox, dass die Samen vor der Sonne geschützt werden müssen. Tatsächlich ist es aber so, dass die Körner in der Anfangsphase des Keimens und Wachsens sehr lichtempfindlich sind. Daher ist es wichtig, dass du dir einen Platz für deine Weizenkörner suchst, der hell ist und eine konstante Temperatur bietet, damit das Weizengras wachsen kann.

Zu diesem Zweck habe ich zwei Plastikschalen ein wenig umfunktioniert, wie du auf den nachfolgenden Fotos erkennen kannst. Ein gewöhnlicher Müllsack reicht ebenso zum Abdecken der Anbau-Wanne – diese Entscheidung obliegt ganz dir. Der Sinn hinter dem Abdecken generell ist, dass das Klima, in dem sich die keimenden Samen befinden, feucht und dunstig ist.

Zwei angepasste Abdeckungsschalen.
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Für die Luftzirkulation: Löcher in der Abdeckungsschale.

Bist du bis hierhin gekommen, hast du bereits viel Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass du deinem Weizengras die bestmögliche Umgebung bietest, um zu gedeihen. 

In den kommenden Tagen – etwa zehn Tage – musst du nur mehr darauf achten, die Kokoserde beziehungsweise die Weizenkörner / das Weizengras feucht zu halten.

Schritt 5 kurz zusammengefasst:

5.1 Befeuchte die ausgebreitete Kokoserde ausreichend mit Hilfe der Sprühflasche.
5.2 Säe die aufgequollenen Weizenkörner aus und befeuchte diese erneut.
5.3 Decke und dunkle die Anzucht-Wanne ab.
5.4 Platziere die Schale an einem Ort, ohne direkte Sonneneinwirkung, dafür mit konstanter Zimmertemperatur.

Schritt 6: das Abwarten

Sobald du Schritt 5 erledigt hast, heißt es zunächst einmal ‚abwarten‘. Die Weizenkörner benötigen ihre Zeit, um zu wachsen. Bereits einen Tag, nachdem du die Samen ausgesät hast, wirst du kleine Sprösslinge erkennen können. 

Natürlich ist man sehr neugierig und würde den Pflanzen am Liebsten permanent beim Wachsen zusehen. Ich habe dir bereits unter Schritt 5 erklärt, dass es sehr wichtig ist, die Keimlinge die erste Zeit abgedeckt und abgedunkelt zu lassen. Empfehlenswert ist es, die Abdeckung erst am vierten Tag nach der Aussaat zu entfernen und den Keimlingen ausreichend Licht – auch hier bitte kein direktes Sonnenlicht oder übermäßige Wärme – zu gönnen. Stelle die Anzucht-Wanne zu diesem Zweck am besten auf ein Fensterbrett ohne direkte Sonneneinwirkung. 

Ein ganz wesentliches Erfolgsgeheimnis für kräftiges Weizengras ist ein ausreichendes Besprühen mit Wasser durch die Sprühflasche. Ich habe die Keimlinge im Schnitt alle sechs Stunden mit Wasser versorgt. Um zu überprüfen, ob die Kokoserde noch feucht genug ist, hilft ein kleiner Trick: Stecke einen deiner Finger in die Erde, damit du den Feuchtigkeitsgehalt überprüfen kannst.

Etwa 10-12 Tage, nachdem du mit Schritt 1 begonnen hast, kannst du das Weizengras ernten und weiterverarbeiten. 

Wie genau sich das Weizengras in den kommenden Tagen entwickelt, kannst du nach der kurzen Zusammenfassung zu Schritt 6 nachverfolgen.

Schritt 6 kurz zusammengefasst:

6.1 Entferne den Deckel erst am vierten Tag, nachdem du die Samen ausgesät hast.
6.2 Überprüfe den Feuchtigkeitsgehalt der Kokoserde und besprühe die Keimlinge (alle sechs Stunden) mit Wasser.
6.3 Zehn bis zwölf Tage nach der Aussaat sollte das Weizengras zur Ernte bereit sein.

Die Wachstumsphasen des Weizengrases

In mehr oder weniger regelmäßigen Zeitabständen, habe ich die Wachstumsphasen fotografisch festgehalten. Falls du somit erst beim Einweichen der Weizenkörner bist und dir absolut nicht vorstellen kannst, wie aus einem so harten Korn ein Grashalm entstehen kann, dann sieh dir einfach die Bilder an.

Die Tage in der Bildunterschrift beziehen sich auf die Gesamtzeit, also ist zum Beispiel Tag 3 der zweitfolgende Tag nach dem Einweichen!

Weizengras anbauen keimen Wachstumsphase auf kokoserde tag 3 katawan
Tag 3: die Weizenkörner beginnen zu keimen
Tag 4: es lässt sich bereits Weizengras "erahnen"
Tag 5: die blassen Gräser färben sich grün
Weizengras anbauen keimen Wachstumsphase auf kokoserde tag 6 katawan
Tag 6: das Weizengras duftet bereits süß
Weizengras anbauen keimen Wachstumsphase auf kokoserde tag 7 katawan
Tag 7: ein regelrechter Wachstumsschub
Tag 8: Foto wurde ohne Tageslicht aufgenommen
Tag 9: Das Weizengras ist bereits 12 cm hoch
Weizengras anbauen keimen Wachstumsphase auf kokoserde tag 10 katawan
Tag 10: Das Weizengras ist bereit für die Ernte

Die Ernte

Nach zehn Tagen ist es beziehungsweise war es bei mir so weit: die Ernte. Das Weizengras ist mittlerweile knapp 15 cm hoch und somit ist dies der ideale Zeitpunkt für die Ernte.

Nachdem du dich zehn Tage liebevoll um dein Weizengras kümmerst, wirst du es ernten können. Je nach Qualität der Weizenkörner kann es aber auch ein paar wenige Tage länger dauern.

Für die Ernte benötigst du nicht mehr als eine gut schneidende Schere oder ein scharfes Messer.

Weizengras anbauen Ernte Schere Teller brauner Untergrund katawan
Für die Ernte reicht eine Schere oder ein scharfes Messer
Weizengras ernten mit Schere aufgelegt silberner Teller
Die Ernte aus 145g gesäten Weizenkörnern
Weizengras am Teller
Eine Nahaufnahme des saftig-grünen Weizengrases
weizengras 45 gramm ausbeute anbauen selbst katawan
Aus 145g Weizenkörner konnten knapp 45g Weizengras geerntet werden

Da ich das Weizengras zum Zeitpunkt der Ernte nicht verwerten wollte, habe ich mir einfach einen Gefrierbeutel genommen, das Weizengras darin verstaut und alles direkt in die Tiefkühlbox gelegt. Dadurch kannst du das Weizengras zu einem späteren Zeitpunkt in Form eines Smoothies oder über einem Salat zu dir nehmen. Das unmittelbare Einfrieren verhindert, dass zu viele Nährstoffe verloren gehen. Natürlich ist es empfehlenswert, das Gras direkt nach der Ernte zu verzehren, da zu diesem Zeitpunkt der Nährstoffgehalt am höchsten ist.

weizengras in druckverschlussbeutel einfrieren kühlfach katawan
Einbeuteln und in das Gefrierfach damit
weizengras wurzeln anbauen erde kokoserde nach der ernte katawan
Links die Unterseite, rechts die Oberfläche der bepflanzten Kokoserde

Weizengras-Anbau-Set kaufen

Bereits in der Einleitung habe ich erwähnt, was du alles benötigst, um Weizengras anzubauen. In dieser Anleitung beziehungsweise in meinem allerersten Weizen-Anbau-Versuch habe ich das Superfood mit Kokoserde gezogen. 

Das Ziel von katawan ist es, LeserInnen wie dich mit interessanten Texten und Bildern zu informieren. Dies bedarf natürlich viel Zeit und Mühe, sofern man eine bestimmte Qualität bieten möchte. Wenn dir diese Anleitung gefällt oder sie dir hilfreich war, freue ich mich, wenn du diese an interessiere Freundinnen und Freunde weiterleitest, es auf deinen Social Media Kanälen teilst oder einen kurzen Kommentar am Ende des Beitrags hinterlässt!

Damit auf katawan längerfristig gute Inhalte geliefert werden können, wäre es toll, wenn du über ‚meine‘ Partnerlinks die entsprechenden Utensilien bestellen würdest. Durch die Partnerlinks erhalte ich pro verkauftem Produkt eine Provision. Der Kauf wird für dich dabei aber nicht teurer.

Um die eingangs erwähnten vier Utensilien zu bestellen, kannst du über die nachfolgenden Buttons die entsprechenden Links anklicken.
Hast du somit bereits eine Sprühflasche zuhause oder möchtest du einzelne Produkte lokal kaufen – zum Beispiel Weizenkörner direkt vom Bauernhof – kannst du nur das benötigte auswählen.

Ich bedanke mich sehr herzlich für deine Unterstützung, sei es durch Sharing, Kommentar oder Bestellen über ‚meine‘ Partnerlinks, freue mich über Kontaktaufnahme bei aufkommenden Fragen und wünsche dir sehr viel Spaß und Erfolg beim Anbau von Weizengras!

Im Bericht über Weizengras, erfährst du übrigens, was dieses Lebensmittel zu einem Superfood macht und wieso frisches Weizengras wirksamer ist als Weizengraspulver.

Die Kostenaufstellung

Wie bereits erwähnt, habe ich einige Utensilien benötigt, um das Weizengras anbauen zu können. Es ist tatsächlich schwierig, die genauen Kosten aufzustellen, da man diese auf verschiedene Weise berechnen kann. In meiner Berechnung beziehe ich die Anschaffungskosten für die Schale und die Sprühflasche nicht mit ein, da sich die Kosten bei jeder weiteren Verwendung reduzieren.

Dennoch möchte ich nur kurz die Gesamtkosten anführen:

Schale: 21,92€
Kokoserde (6x650g): 14,90€
Weizenkörner (4x1kg): 7,78€
Sprühflasche: rund 2€

Anschaffungskosten gesamt: rund 46,50€.

Da ich für die erste Saat einen Drittel des Kokoserden-Blocks verwendet habe, kostet mich das (14,90€ : 6 Stück = 2,48€ pro Block. -> 2,48€ : 3 [da ich 1/3 des Blocks verwendet habe]=) 0,83€.
Von den Weizenkörnern habe ich rund 150g verwendet, was mich (7,78€ : 4 Packungen = 1,95€ pro Kilogramm Weizengras -> 1,95€ :  6,6 [da ich 150 Gramm verwendet habe]=) 0,29€ gekostet hat.

Somit kostet die einmalige Anzucht von Weizengras (ausgenommen Kosten für die Schale und die Sprühflasche) 1,12€.

Im Nachhinein muss ich jedoch bekennen, dass ich durchaus hätte mehr Weizenkörner verwenden können. Beim 2. Versuch habe ich 200g Weizenkörner und ebenfalls ein Drittel des Kokoserden-Blocks verwendet – die Ernte war dementsprechend reicher, wobei die Pflege sensibler ist, da die Gefahr der Schimmelbildung bei dichter aneinander liegenden Weizenkörnern höher ist. Somit erhöhen sich zwar die Ausgaben für die Weizenkörner um 50% – das sind somit 0,44€ statt 0,29€ – jedoch kannst du die Kokoserde in diesem Sinne besser ’nutzen‘. Somit belaufen sich die Gesamtkosten beim Anbau von Weizengras mit 200g Weizenkörner und 215g Kokoserde (1/3 eines 650g-Blocks) auf 1,29€. Aus den 200g Weizenkörnern konnte ich 60 Gramm Weizengras – rund ein Drittel des gesäten Gewichts – ziehen.

Die Ernte der 150g gesäten Weizenkörner brachte, wie weiter oben zu sehen, rund 45g Weizengras. Das bedeutet, dass ein Kilogramm Weizengras knapp 25€ kostet.
[Rechenweg: 1,12€ : 45 Gramm = 0,02488€ pro Gramm. 0,02488€ * 1000 Gramm = 24,88€]

Kalkulierst du jedoch mit 200g statt 150g gesäten Weizenkörnern, ergibt sich ein Kilopreis von 21,5€.
[Rechenweg: 1,29€ : 60 Gramm = 0,0215€ pro Gramm. 0,0215€ * 1000 Gramm = 21,50€]

Durch Optimierung und gesammelte Erfahrungen lässt sich Weizengras bestimmt pro Kilo um unter 20€ anbauen!

Verwendete Produkte

Für diese Anleitung habe ich mir sämtliche Produkte selbst gekauft. Ich habe alles über Amazon bestellt, mit Ausnahme der Sprühflasche, welche ich in einem Baumarkt gekauft habe. Ich wurde somit weder von einem Hersteller gesponsert noch sonst mit irgendwelchen Produkten ausgestattet. Die Rechnungen kannst du hier einsehen.

4 Kommentare zu „Weizengras anbauen mit Kokoserde“

  1. Franko Maria Templin

    Hallo Alexander, vielen Dank für deine Mühe eine so detaillierte Anleitung zu schreiben. Super!!! Ich möchte mein angebautes Weizengras jeden Morgen frisch trinken. Wie viel Saft bekomme ich denn aus einer Schale? sollte ich alles auf einmal ernten? Oder kann ich mir jeden Tag etwas aus der Schale ernten? Und ist die Kokoserde nach einmaligem Gebrauch nochmal zu nutzen? Und wächst das Gras nach dem Abschneiden weiter nach? Sollte ich es ganz unten abschneiden?
    Diese Fragen hätte ich noch…
    Freu mich über deine Rückmeldung

    Grüße aus Berlin
    Franko

    1. Servus Franko!

      Danke für deinen ausführlichen Kommentar 🙂
      Lass mich versuchen, deine Fragen so gut wie möglich zu beantworten.

      1) Frischer Weizengrassaft: Es ist natürlich immer am besten, den Weizengrassaft frisch zu pressen. Die Menge des Saftes hängt natürlich vom Weizengras selbst bzw. der Größe deiner Schale ab. Generell kann man sagen, dass du ca 35-40% des Weizengrases in Weizengrassaft umwandeln kannst. Bei 100g Weizengras also etwa 40ml Weizengrassaft. Die Menge hängt aber auch sehr stark von der verwendeten Presse ab. Die Profigeräte, sogenannte Slow Juicer (kosten um die 250€) – falls du einen Kaufen möchtest, kannst du gerne meinen Werbelink verwenden (https://amzn.to/2QBFKTv) – holen weitaus mehr aus dem Weizengras als handelsübliche (manuelle) Pressen.

      2) Ernte: Kommt darauf an 🙂 Wenn du es wirklich immer ganz frisch haben möchtest, würde ich dir einfach empfehlen, in mehreren Schalen zeitversetzt Weizen zu streuen und anzuzüchten. Am besten so, dass du pro Schale 2-3 Tage auskommst. Da schneidest du halt an 2-3 aufeinanderfolgenden Tagen deine für das Frühstück benötigte Menge ab. Am 4. Tag nimmst du dir dann Schale Nummer 2 … und so weiter. Alternativ, das klappt auch ganz gut, erntest du alles auf einmal und frierst es, wie ich, ein. Am Morgen nimmst du die benötigte Menge einfach aus dem Beutel und presst sie. Oder du erntest eine ganze Schale, presst alles auf einmal und verzehrst das dann aber bitte innerhalb von spätestens 2 Tagen.

      3) Nachwachsen des Weizengrases: Ja, das Weizengras wächst nach! Du kannst es nach einmaligem Abschneiden noch einmal anzüchten und verzehren. Allerdings musst du dir darüber im Klaren sein, dass die Nährstoffdichte nicht mehr so hoch ist, wie bei erstmaliger Ernte.

      4) Wo schneidet man ab?: Am besten einfach ein paar Zentimeter über der Erde.

      5) Wiederverwendung der Kokoserde: Ich persönlich würde davon abraten. Nicht, weil das Substrat danach nicht mehr verwendbar ist, aber, weil das abgeerntete Weizengras nachwächst. Außerdem wurzelt Weizengras sehr stark. Du wirst spätestens beim Entsorgen der Erde sehen, dass sich darunter ein richtiger Teppich entwickelt.
      Außerdem: mischt du das nun mit neuem Weizen, läufst du Gefahr, dass die ganze Sache zu schimmeln beginnt. Dieser Schimmel ist sehr gesundheitsschädigend! Statt Kokoserde würde ich, falls du die Möglichkeit hast, sowieso Walderde empfehlen. Die Nährstoffe darin sind einfach viel reicher vorhanden als im Substrat.

      Zur weiteren Vertiefung kann ich dir noch meinen allgemeinen Beitrag über Weizengras empfehlen.

      Falls du noch Fragen hast, stell sie bitte einfach!

      Liebe Grüße

  2. Grüß dich Alexander,

    mit Begeisterung habe ich deinen Artikel über das Weizengras und die dazugehörige Anleitung des Eigenanbaus gelesen, sodass ich mich dazu entschlossen habe, selbst auch Weizengras anzubauen.

    Weiters bin ich aber auch die Inhaltsstoffe des Weizengrases durchgegangen und muss nun eine Sache hinterfragen:

    Du gibst zwar meines Wissens nach keine direkte Dosierempfehlung, allerdings entnehme ich „zwischen den Zeilen“ eine Verzehrempfehlung von 50 ml.

    Andererseits warnst du vor einer Selenüberdosis und berichtest von unwünschenswerten Nebenwirkungen.

    Der Tabelle aus Gisela Finkes Buch nach zu urteilen, enthalten 50 ml Weizengrassaft 0,6 mg Selen. Zu einer schädlichen Überdosis kommt es deiner Information nach bei einer Verzehrmenge von etwa 0,3 mg.

    Wie ist das zu deuten? Habe ich hier irgendetwas falsch verstanden? Welche Verzehrmenge empfiehlst du auf einer täglichen Basis?

    Ich freue mich auf deine Rückmeldung!

    Liebe Grüße aus München

    Jamie

    1. Hallo Jamie!

      Vielen Dank für deinen Kommentar und vor allem dein Interesse an den Texten auf katawan.de

      Es freut mich wirklich, dass du meine Texte so genau liest, dass dir die Informationen der verschiedenen Unterseiten auffallen und du etwaige „Ungereimtheiten“ erkennst – genau das will katawan erreichen. Hier sollen Informationen zur Verfügung gestellt werden, die aufklären und vor allem zum Nachdenken anregen.

      Wie du bei der Lektüre vielleicht bemerkt hast, ist katawan beim Thema Gesundheit sehr vorsichtig, nicht zuletzt, weil weder ein Arzt noch ein Fachkundiger dahintersteckt. Die Recherchen erfolgen sehr ausführlich und genau. Die Quellen, die zur Verfügung stehen, sind meist begrenzt oder stellen oft Widersprüchliches dar.

      Um aber auf deine konkreten Sorgen/Fragen einzugehen:

      Selen sollte nach den Recherchen stets gemäßigt und in einem „gesunden“ Maß konsumiert werden. Im Bericht über Selen wurden folgende Zeilen veröffentlicht:

      „Eine länger andauernde stark erhöhte (jenseits der 300µg!) Zufuhr von Selen kann zu ernsthaften Schäden führen – hier sind übrigens Parallelen zu Zink zu entdecken.“

      Damit ist ein andauernder exzessiver Genuss gemeint. Was genau andauernd und exzessiv bedeutet, ist natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich, auch, weil es Personengruppen gibt, die von Haus aus mehr bzw. weniger Selen benötigen. Diese Frage gilt es auf jeden Fall mit deinem Arzt zu klären!

      Mit den 50ml in der Tabelle auf https://katawan.de/naehrstoffe/lebensmittel/weizengras/#Kalorien_und_Naehrwerttabelle soll nicht wirklich etwas implizier oder zwischen den Zeilen vermittelt werden. Diese Menge wurde lediglich deshalb herangezogen, da 100 ml Weizengrassaft wirklich schwer zu „ernten“ sind, sofern man keinen großen Sprouter verwendet.
      In der Anleitung zum Weizengras Anbau hast du wohl auch gesehen, dass aus knapp 150 g Weizenkörnern lediglich 50 g Weizengras gewonnen wurden. Wenn man diese Menge mixt, wird es noch weit weniger, sofern man einen Entsafter verwendet. Hinzu kommt, dass viele den Weizengrassaft nicht pur trinken, sondern ihn mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten vermengen und daher nicht 50ml, sondern eher 20-25 ml verzehrt werden.

      Jedenfalls soll hier erneut und ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass ich keine medizinische Ausbildung habe, um dir da nur im Entferntesten verlässliche und gesundheitswahrende Informationen geben zu können beziehungsweise zu dürfen! Deshalb rate ich dir, dass du dich mit einer fachkundigen Person in Verbindung setzt und dir von ihr deine Fragen zu diesem Thema fachmännisch beantworten lässt.

      Es freut mich aber sehr, dass dich die Texte auf katawan dazu gebracht haben, selbst Weizengras anzubauen – diese Erfahrung ist wirklich einzigartig. Ich weiß nicht, inwieweit du ansonsten mit Pflanzen zu tun hast, aber bei mir war es wirklich eine wahre Faszination, wie schnell sich Leben entwickeln kann.

      Liebe Grüße

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