Schwefel
Schwefelverbindungen findet man in beinahe allen Lebewesen, so auch im menschlichen Körper. Der Schwefel ist für den Menschen lebensnotwendig und wird dem Körper über eine ausreichende eiweißhaltige Ernährung zugeführt. Er ist ein bedeutender Bestandteil der Aminosäuren Cystein, Cystin und Methionin, sowie der Vitamine B1 (Thiamin) und B7 (Biotin).
Zusätzlich findet man Schwefel in Heparin, das für die Hemmung der Blutgerinnung sorgt, und man findet es auch im sogenannten Chondroidin-Sulfat, das ein Hauptbestandteil des Knorpels ist. Des Weiteren ist Schwefel ein Bestandteil des Keratins, das für glänzendes Haar und widerstandsfähige Nägel sorgt.
Schwefel hilft außerdem, Zellen und Gewebe aufzubauen und zu reparieren und stärkt darüber hinaus das ganze Immunsystem.
Allgemeine Informationen zum Schwefel
Im Periodensystem der Elemente, wird Schwefel mit dem Symbol S und der Ordnungszahl 16 in der sechsten Hauptgruppe der Chalkogene geführt. Reiner Schwefel ist ein gelber, nichtmetallischer Feststoff. Der größte Teil des elementar gewonnenen Schwefels wird von der Industrie zur Erzeugung der Schwefelsäure verwendet.
Ein Großteil des natürlichen Schwefelvorkommens ist an Sauerstoff oder Wasserstoff gebunden. In fossilen Brennstoffen wie etwa Kohle und Erdöl, findet man Schwefel in Form von Schwefelwasserstoff. Diesen kann man zwar nicht mit freiem Auge erkennen, jedoch kann man ihn sehr gut riechen – der unangenehme Geruch ähnelt dem von verdorbenen Eiern oder verbranntem Haar. In Romanen und Gedichten wird der Geruch des Schwefels gerne mit dem Teufel assoziiert. Reiner Schwefel ist jedoch geruchlos.
Info am Rande: In der Landwirtschaft zählt Schwefel zu den wichtigsten Pflanzendüngemitteln.
Als Konservierungsmittel wurde Schwefel bereits im antiken Griechenland verwendet. Schon damals wurde Wein damit behandelt, um die rasche Oxidation und damit die Bildung von Weinessig zu verhindern. Weißweine sind aufgrund des höheren Phenolgehalts übrigens anfälliger zu oxodieren als Rotweine.
Welche Nahrungsmittel beinhalten Schwefel?
Zu den besonders schwefelhaltigen Nahrungsmitteln zählen so gut wie alle Fleischsorten: Rindfleisch, Schweinefleisch, Hühnerfleisch, Ziegenfleisch, Wildfleisch, Gänsefleisch, ja sogar Taubenfleisch.
Wer regelmäßig Fisch und Meeresfrüchte verspeist, hat in der Regel keine Schwierigkeiten damit, den notwendigen täglichen Schwefelbedarf zu decken. Sojabohnen, Bohnen, Erbsen, Sesamkörner und Nüsse können ebenfalls für eine ausreichende Deckung des täglichen Schwefel-Bedarfs sorgen.
Des Weiteren versorgen gleichfalls Milch und Hühnereier den Körper mit diesem essenziellen Mengenelement. Vor allem Eier konsumiert der durchschnittliche Europäer in großen Mengen. Die hohe Menge an konsumierten Eiern resultiert nicht aus dem Essen von Hühner- oder Wachteleiern, sondern aus dem Zuführen von Fertig-Gerichten, Backwaren oder beispielsweise Nudeln.
Pflanzliche Produkte wie Brunnenkresse, Grünkohl, Rosenkohl, Chinakohl, Brokkoli und Feldsalat enthalten, wenn auch in nur geringen Dosen, Schwefel. Zwiebeln und Knoblauch enthalten ebenfalls geringe Mengen an Schwefel, obwohl eine Schwefelverbindung (Allicin) den charakteristischen Geruch erzeugt.
Senf und durch Schwefelung konservierte Nahrungsmittel wie Trockenobst und Weine sind ebenfalls schwefelhaltig.
Was ist der tägliche Schwefel-Bedarf?
Die DGE, die deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., gibt keine Angaben zum täglichen Bedarf an Schwefel. Da Schwefelverbindungen in allen eiweißhaltigen Nahrungsmitteln vorhanden sind, sollte eine eiweißreiche Ernährungsweise den täglichen Bedarf leicht decken.
Ist eine Unterdosierung möglich?
Gegenwärtig sind katawan keine medizinischen Daten bekannt, welche belegen würden, dass ein Schwefelmangel gesundheitliche Folgen mit sich bringen könnte. Natürlich ersetzt diese Information keine fachkundige Beratung einer Medizinerin oder einer Wissenschafterin dar. Deshalb ist es anzuraten, bei diesbezüglichen Fragen mit den entsprechenden Stellen in Kontakt zu treten.
Welche Auswirkungen hat eine Überdosierung?
Auch diesbezüglich sind katawan keine Daten bekannt, aus denen hervorginge, ob und welche gesundheitlichen Folgen eine Überversorgung mit Schwefel hat bzw. hätte. Reiner Schwefel passiert in dieser Form unverändert den Magen-Darm-Trakt und wird in weiterer Folge ausgeschieden.
Einzig und allein gewisse Schwefelverbindungen, die jedoch nicht in der Nahrung enthalten sind, könnten zu Toxikationen (= Vergiftungen) führen: Schwefel-Wasserstoff (H2S), Schwefel-Dioxid (SO2), Schwefelsäure (H2SO4) und Schwefel-Kohlenstoff (CS2). Natürlich sei auch hier auf eine Beratung eines entsprechenden Mediziners oder einer fachkundigen Person verwiesen.
Geht Schwefel beim Kochen verloren?
Schwefel ist sehr hitzeempfindlich, weshalb dabei bis zu 90% des Schwefels verlorengehen. Daher neigen Personen mit rohkostlastiger Ernährungsweise seltener an einem Schwefelmangel.
Beim Kochen werden Teile des Schwefels ins Kochwasser gespült. Um dem vorzubeugen, kann man weniger Kochwasser verwenden und dieses in weiterer Folge zu Saucen oder Suppen weiterverarbeiten. Empfehlenswert ist es außerdem, die Lebensmittel zu dämpfen, zu garen oder zu dünsten.
Das Ausspülen der Nährstoffe ins Kochwasser bedeutet aber nicht zwingend, dass man die Lebensmittel nicht mehr kochen darf bzw. sollte. Da, wie bereits erwähnt, Mangelerscheinungen nicht wirklich bekannt sind, scheinen die Menschen ausreichend Schwefel aufzunehmen – ob durch gekochte, gegarte, gedünstete oder rohe Nahrungsmittel.
Neben Schwefel, sind auch das Vitamin C, das Vitamin B1 und das Vitamin B5 relativ hitze- und kälteempfindlich.
Schwefelkuren
Die Kurmedizin ist eine empirische Heilkunde, das heißt, sie basiert auf Erfahrungswerten. Bereits seit der Römerzeit werden Schwefelquellen bei allen möglichen Beschwerden angewandt. Es ist bekannt, dass Verletzungen römischer Legionäre mit Heilkräutern und Schwefelkuren behandelt wurden.
Zu den heutigen Hauptanwendungsgebieten von Schwefelkuren zählen rheumatische Erkrankungen und Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates. Die Formen der Behandlungen sind vielseitig und genießen einen hohen Stellenwert in der Heilpraxis: Schwefelbäder, Schlamm-Auflagen, Schwefel-Trink-Kuren und Schwefel-Moor-Packungen.
Schwefelkuren werden empfohlen bei:
- Wirbelsäulen-Erkrankungen: chronischen Rückenschmerzen, Arthrosen, Schulterarm-Syndrom, Cervikal-Syndrom
- Gicht
- rheumatoider Arthritis
- Durchblutungsstörungen
- Neuralgien (Nervenschmerzen)
- Rehabilitation nach Sportverletzungen
- chronische Hauterkrankungen: Psoriasis vulgaris, Neurodermitis
- Fibromyalgie
- Gesundheitsvorsorge
Fazit
In der puren geruchlosen Form, ist Schwefel ein gelber Feststoff und kommt in der Natur selten vor. Er ist hauptsächlich in chemischen Verbindungen mit Wasserstoff oder Sauerstoff vorzufinden – so auch im menschlichen Körper. Schwefel ist bereits seit dem Altertum bekannt und wurde sogar schon um 1000 v. Chr. vom griechischen Autor Homer erwähnt. Auch die Römer wussten um die heilende Wirkung der Schwefelquellen.
Als Mikronährstoff ist Schwefel wichtig für schönes glänzendes Haar und für feste widerstandsfähige Nägel. Er ist ein wichtiger Bestandteil bestimmter Aminosäuren wie Cystein, Cystin und Methionin. Infolgedessen kann eine ausreichende Zufuhr von Schwefel für Ausdauersportlerinnen und vor allem für Kraftsportler besonders wichtig sein.
Schwefel wird grundsätzlich in ausreichender Menge über eine eiweißreiche Ernährungsweise aufgenommen.