Coenzym Q10
Das Coenzym Q10 wirkt nicht nur als Anti-Aging-Wirkstoff in Hautcremen, sondern dient auch als „Lebenselixier“ zur Ganzkörper-Restauration.
Viele Personen, die es in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nehmen, berichten von einer gesteigerten Lebensenergie und mehr Power im Alltag. Als Coenzym spielt es eine Schlüsselrolle bei der Energiegewinnung des Körpers, es kann dabei behilflich sein, die Häufigkeit von Migräneanfällen zu reduzieren. Q10 soll nachweislich bei Herzinsuffizienz wirksam sein und das Herz generell stärken. Außerdem schützt es als Antioxidans die Zellen vor schädlichen äußeren Einflüssen und soll somit dem schnellen Alterungsprozess entgegenwirken.
Grundsätzlich zählt das Coenzym Q10 nicht zu den essentiellen Wirkstoffen. Es ist zwar ein lebensnotwendiger Wirkstoff, aber ein gesunder Organismus ist in der Lage, diesen Biokatalysator zu einem großen Teil selbst herzustellen. Da die körpereigene Produktion des Q10 mit steigendem Alter jedoch kontinuierlich abnimmt, sollten vor allem ältere Personen auf eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise achten. Denn zum Teil kann und wird das Q10 auch über die Nahrung aufgenommen.
Nicht nur altersbedingt, sondern auch aufgrund bestimmter Krankheiten (Niereninsuffizienz, Asthma etc) kann die körpereigene Produktion vermindert sein. Auch in diesen Fällen sollten nährstoffreiche Lebensmittel im Fokus der Ernährung stehen, um den Q10 Spiegel effizient aufrechtzuerhalten.
Coenzym Q10 reiche Lebensmittel
Fleisch, Geflügel & Fisch
Die Palette an Lebensmitteln, die reichhaltig sind an Coenzym Q10, ist nicht besonders groß. Zwar enthalten einige Gemüsesorten geringe Mengen, aber wirklich reichhaltig sind hauptsächlich Nahrungsmittel tierischer Herkunft. Hervorzuheben sind hier folgende Lebensmittel:
- Schweinefleisch,
- Rindfleisch und Geflügel
strotzen nur so vor Q10 – vor allem die energiereichen Innereien wie Herz und Leber. Auch fette Fische, wie zum Beispiel Sardinen oder Makrelen, enthalten große Mengen des natürlichen Energieboosters.
Gemüse, Hülsenfrüchte & Nüsse
Brokkoli, Spinat, Paprika, Kopfsalat, Chinakohl, Weißkohl, Zwiebel oder auch Kartoffeln – diese Lebensmittel enthalten jedoch bei weitem nicht die Mengen an Q10 wie Fleisch oder Fisch. Dennoch sollten sich gesunde Veganer und Vegetarierinnen keine allzu großen Sorgen machen müssen, da ein Teil des Q10 sowieso vom Körper selbst synthetisiert wird. Außerdem enthalten auch Hülsenfrüchte wie beispielsweise Linsen und Erbsen, sowie Nüsse das wertvolle Coenzym Q10.
Öle & Fette
Nicht zu vergessen sind das Sonnenblumenöl und das Olivenöl. Zwar sollten reine Fette und Öle nicht unbedingt in Überfluss konsumiert werden, dennoch sind sie ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährungsweise. Viele Personen denken noch immer, Fett wäre gleich Fett und automatisch ungesund. Aber hier gibt es deutliche Unterschiede in der Zusammensetzung und der Qualität der jeweiligen Öle.
So finden viele, dass Olivenöl immer den Vorrang genießen sollte. Warum? Das Olivenöl ist nicht nur reichhaltig an Coenzym Q10, es enthält auch große Mengen an einfach ungesättigten Fettsäuren, die bei einer ausgewogenen Ernährungsweise eben nicht fehlen dürfen. Es eignet sich idealerweise für Kaltspeisen wie Salate, aber auch warm zubereitete Speisen können in Olivenöl geschwenkt oder gebraten werden, solange die Zubereitungstemperatur nicht all zu hoch ist.
Tagesbedarf an Coenzym Q10
Es gibt bislang keine Empfehlungen von offiziellen Stellen, wie viel Coenzym Q10 pro Tag über die Nahrung aufgenommen werden sollte. Keine der bedeutenden Fachgesellschaften, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) oder staatliche Institutionen haben diesbezüglich Leitlinien zur Verfügung gestellt. Es wird jedoch angenommen, dass im Rahmen der üblichen Ernährung ungefähr 2 bis 20 mg Coenzym Q10 täglich aufgenommen werden.
Der Q10-Plasmaspiegel eines gesunden Menschen liegt durchschnittlich bei 1 μmol/l. Je mehr Energie ein Organ oder ein Gewebe benötigt, umso mehr Coenzym Q10 enthalten dessen Zellen. Deshalb ist es wenig überraschend, dass die höchsten Konzentrationen im Herzen und in der Leber zu finden sind. Auch in den Nieren, im Pankreas (Bauchspeicheldrüse) und in der Epidermis (Haut) ist die Konzentration sehr hoch.
Coenzym-Q10-Mangel: Die Symptome & Ursachen
Ein Mangel von Coenzym Q10 kann zu Müdigkeit, Schwäche, Muskelschmerzen und allen möglichen Myopathien (Muskelleiden) führen. Es ist jedoch relativ schwierig, einen Q10-Mangel eindeutig zu diagnostizieren. Die auftretenden Symptome wie zum Beispiel Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Antriebslosigkeit könnten auch anderen Ursprungs sein.
Neben physischen und psychischen Erkrankungen (z.B. Depressionen) könnten die Symptome ebenso ein Hinweis darauf sein, dass es an bestimmten lebenswichtigen Mikronährstoffen mangelt. Am ehesten gleichen die Symptome einem Mangel an Vitamin B12 und Vitamin D, könnten jedoch auch auf einen Vitamin C oder Vitamin E Mangel hindeuten. Eine 100% sichere Diagnose kann also nur ein Bluttest* liefern.
Laut einer Studie, die im Jahre 2014 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Frontiers in Bioscience“ veröffentlicht wurde, könnten sogar gewisse Krankheiten mit einem niedrigen Coenzym-Q10-Spiegel direkt in Verbindung stehen – Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Fibromyalgie, Muskelerkrankungen sowie auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ob diese Erkrankungen jedoch die Folge eines Coenzym-Q10-Mangels sind oder einfach nur eine auffällige Begleiterscheinung, wurde wissenschaftlich noch nicht aussagekräftig belegt.
In Kombination mit Vitamin E soll die Aufnahme des exogen-zugeführten Coenzym Q10 – also durch Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel – abgeschwächt werden. Diesen Rückschluss ziehen zumindest Forscher, deren Studie in der Fachzeitschrift „Free Radical Research“ im Jahre 2002 veröffentlicht wurde. Anderweitige Informationen behaupten jedoch, dass Q10 die Verwertung von Vitamin E und Vitamin C steigern soll.
Ein schwerwiegender Mangel soll bei gesunden Personen, die sich bewusst und ausgewogen ernähren, jedoch relativ selten der Fall sein. Dennoch gibt es einige Risikogruppen, bei denen der Coenzym-Q10-Spiegel häufiger vermindert sein könnte. Nur in den seltensten Fällen liegt die Ursache bei einer falschen Ernährungsweise.
Genetische Defekte, mitochondriale Erkrankungen & Myopathie
Zu den Risikogruppen, bei denen der Coenzym-Q10-Spiegel häufiger vermindert sein könnte, zählen Personen, die an genetischen Defekten der Coenzym-Q10-Synthese leiden, an mitochondrialen Erkrankungen oder an einer Myopathie (Muskelschwäche) erkrankt sind.
Außerdem wurde nachgewiesen, dass der Coenzym-Q10-Spiegel mit steigendem Alter zu sinken beginnt – auch bei Patienten, die sich aufgrund eines erhöhten Cholesterinspiegels einer Statin-Therapie unterziehen. Daraus lässt sich schließen, dass sich ältere Personen bewusst ernähren oder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in Erwägung ziehen sollten.
Mittlerweile ist es kein großes Geheimnis mehr und durch mehrere Studien belegt: Sogenannte Statine senken nicht nur den Cholesterinspiegel, sondern beeinträchtigen auch die Synthese des körpereigenen Coenzym Q10. Bei Patienten, die eine Statin-Therapie erhielten, wurde nachweislich beobachtet, dass deren Q10-Serumkonzentrationen im Körper sinkt.
Statine (CSE-Hemmer) gelten im Kampf gegen das „böse“ LDL-Cholesterin als äußerst wirksam. Rund 90 Prozent aller Patienten, deren Cholesterinspiegel zu hoch ist, erhalten diesen Cholesterinsenker verschrieben. Die bekanntesten Wirkstoffe dieser Medikamente sind zum Beispiel: Atorvastatin, Fluvastatin, Lovastatin, Pravastatin und Simvastatin. Doch wie bei den meisten Medikamenten sind auch bei der Behandlung mit Statinen unerwünschte Nebenwirkungen nicht gänzlich zu verhindern.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen die sogenannten Myopathien. Das sind Muskelerkrankungen, die sich durch Muskelschwäche und Muskelschmerzen äußern können. Schätzungen zufolge sollen rund 5 bis 10% aller Patienten von diesen Muskelbeschwerden betroffen sein, sagt Dr. Britta Otte von der Lipidambulanz des Universitätsklinikum Münster. Eine nicht zu unterschätzende Zahl, wenn man bedenkt, dass im Jahr 2013 alleine in Deutschland rund 4,6 Millionen Personen einer Statin-Therapie unterzogen wurden.
Dennoch sollte bei Auftreten dieser unangenehmen Symptome niemals eigenmächtig die Medikation der Statine herabgesetzt oder gar eingestellt werden.
Das Absetzen einer Statin-Therapie kann schwerwiegende Folgen haben [...]
Dr. Steven Nissen, renommierter amerikanischer Kardiologe
Im Bericht der Deutschen Ärztezeitung sind weitere Zitate des Kardiologen zu entnehmen.
Da das Q10 bei der Energiegewinnung der Muskeln eine wichtige Rolle spielt, untersuchen Forscher einen möglichen Zusammenhang zwischen diesen Muskelbeschwerden und dem sinkenden Q10-Spiegel. Ob und inwieweit diese Muskelbeschwerden jedoch durch eine Supplementierung mit Coenzym Q10 behandelt werden können, ist noch unklar.
Obwohl einzelne Ergebnisse dieser Studien darauf hindeuten, gibt es bislang keine eindeutigen wissenschaftlichen Evidenzen – zumindest nicht, wenn die Muskelschmerzen aufgrund cholesterinsenkender Medikamente verursacht wurden. Dennoch „scheint die Substitution mit Coenzym Q10 sinnvoll zu sein“, schreibt das Deutsche Ärzteblatt in einem Artikel aus dem Jahr 2016. Aufgrund möglicher Wechselwirkungen sollte diesbezüglich aber unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.
Coenzym Q10 gegen Hautalterung
Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers und bietet schädlichen Einflüssen somit eine enorm große Angriffsfläche. Sowohl interne als auch externe Einflüsse führen mit fortschreitendem Alter unweigerlich zu einer sichtbaren Alterung der Haut. Zu den internen Einflüssen zählt die biologische Alterung der Zellen. Aber auch schädliche Abbauprodukte, die beim Zellstoffwechsel anfallen, führen zum Verlust der Stabilität, Elastizität und Feuchtigkeit der Haut. Hinzu kommen schädliche Umwelteinflüsse, wie das Rauchen und die UV-Strahlen, die den Prozess noch beschleunigen.
In einer der ersten Studien über Q10 aus dem Jahr 1999 haben Forscher gezeigt, dass Coenzym Q10 viele Auswirkungen der Lichtalterung (also der UV-Strahlung) verhindern kann. Die Wissenschaftler konnten aufzeigen, dass das Coenzym Q10 in lebensfähige Schichten der Haut eingedrungen ist und dort das Oxidationsniveau reduziert haben soll. Es wird nämlich vermutet, dass die Alterung mit einer Zunahme des oxidativen Stresses verbunden ist. Außerdem soll bei dieser Studie auch eine Verringerung der Faltentiefe festgestellt worden sein.
Weitere Studien aus dem neuen Jahrtausend zeigen weitere Vorteile des Q10 in der Haut, einschließlich der Anti-Aging-Wirkung. Auch aktuelle Studien bestätigen die antioxidativen Wirkungen und die effektive Abgabe des Q10 in die Haut zur Verbesserung der Hautgesundheit. So kann man dieser Studie aus dem Jahr 2015 entnehmen, dass „gestresste Haut von der oberflächlichen Behandlung durch die Reduktion freier Radikale profitiert“.
Auch wenn die Wirksamkeit des Q10 von manchen in ein schlechtes Licht gerückt wird, deuten die genannten Studien doch darauf hin, dass es im Kampf gegen die Hautalterung ein berechtigtes Mittel sein dürfte. Hautcremen und Nahrungsergänzungsmittel sind aber nicht des Rätsels alleinige Lösung. Ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährungsweise, so wenig UV-Bestrahlung wie möglich sowie das Unterlassen des Rauchens sind weitere Punkte, die man beachten sollte. Ganz wichtig vor allen Dingen: ausreichend Wasser trinken!
Die nachfolgend verlinkten cosphera Q10 Kapseln sind übrigens auf katawan bereits getestet worden.
Nahrungsergänzungsmittel
Am riesengroßen Markt für Nahrungsergänzungsmittel findet man hauptsächlich relativ hochdosierte Q10-Präparate. Es gibt sie als Tabletten, in flüssiger Form oder als Pulver in Kapseln. Die gängigsten Dosierungen der Kapseln bewegen sich im Bereich um die 100mg oder 200mg Coenzym Q10 – mit einigen Ausreißern nach unten, aber auch nach oben.
Zwar empfiehlt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die tägliche Verzehrmenge von 100mg nicht zu überschreiten, doch bei gesunden Personen dürften höhere Dosierungen nur in Ausnahmefällen zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Zu diesem Rückschluss kommt ein Forscherteam bei einer Studie aus dem Jahr 2008. Demnach sollen die „Daten aus präklinischen und klinischen Studien zeigen, dass Coenzym Q10 als Nahrungsergänzungsmittel sehr sicher ist“. Die Forscher kamen aufgrund dieser Daten sogar zum Schluss, dass für Coenzym Q10 das beobachtete Sicherheitsniveau (OSL) bei bis zu 1200mg/Tag liegen könnte.
Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung wiederum sieht bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln keine gesundheitlichen Bedenken, sofern die täglichen Dosierungen des Coenzym Q10 zwischen 10 und 30 mg liegen. Meinungen, Rückschlüsse und Forschungsergebnisse bezüglich der Dosierungen gehen also offensichtlich weit auseinander.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit rät jedoch davon ab, während der Schwangerschaft und der Stillzeit mit hochdosierten Coenzym-Q10-Nahrungsergänzungsmitteln zu supplementieren. Genauso sollten Kinder und Jugendliche vor dem 18. Lebensjahr keine hochdosierten Nahrungsergänzungsmittel mit Q10 konsumieren. Seriöse Hersteller und Anbieter sollten diesen Warnhinweis ab einer Dosierung von 100mg auch deutlich sichtbar auf ihren Produkten anbringen.
Ein Nahrungsergänzungsmittel in Erwägung ziehen, sollten hauptsächlich ältere Personen und Personen, deren Ernährungsweise wenig Fleisch, wenig Innereien oder nur mäßig Fisch beinhaltet. Aber auch Personen mit bestimmten Krankheiten (Niereninsuffizienz, Asthma) sollten eine Q10-Supplementation in Erwägung ziehen – selbstverständlich erst nach ausdrücklicher ärztlicher Fachberatung.
Nebenwirkungen des Coenzym Q10
Bislang sind bei einer täglichen Dosierung von 10 bis 30mg Coenzym Q10 durch Nahrungsergänzungsmittel keine Nebenwirkungen publiziert geworden. Bei weitaus höheren Dosierungen können in seltenen Fällen jedoch folgende Nebenwirkungen zutage treten:
- Bauchschmerzen
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Sodbrennen
- Durchfall
- Appetitlosigkeit
- Schwindel
Auch Wechselwirkungen können der Fall sein, wie zum Beispiel bei einer Statin-Therapie. Deshalb sollten Patienten, die wegen eines erhöhten Cholesterinspiegels in Behandlung stehen, niemals ohne ärztliche Beratung ein hochdosiertes Nahrungsergänzungsmittel mit Coenzym Q10 einnehmen.
Funktion & Wirkung des Coenzym Q10
- Energielieferant
- an der Synthese des Adenosintriphosphat (ATP) beteiligt
- Membranstabilisierung
- Antioxidans
Das Conezym Q10 ist eine vitaminähnliche Substanz, die zum ersten Mal im Jahre 1957 von amerikanischen Wissenschaftlern aus einem Rinderherzen isoliert werden konnte. Es handelt sich dabei um eine Substanz, die von der chemischen Struktur dem Vitamin E und dem Vitamin K gleicht und genauso zu den lipophilen (fettlöslichen) Stoffen zählt. Im Gegensatz zu diesen beiden Vitaminen ist das Q10 jedoch nicht essentiell, da ein gesunder Körper ausreichend synthetisieren kann.
Coenzym Q10 (auch Ubidecarenon genannt) zählt zu der Gruppe der Ubichinone. Der Name Ubichinon stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „überall“. Eine treffendere Bezeichnung könnte man sich für diese Substanz kaum vorstellen, da Ubichinone im Prinzip von allen lebenden Zellen des Körpers synthetisiert werden können. In den Zellen spielt Ubichinon-10, so wird das Coenzym Q10 auch noch genannt, eine enorm wichtige Rolle. Als Coenzym ist es nämlich ein unerlässliches Zahnrädchen im Stoffwechselvorgang und bei der lebenswichtigen Energiegewinnung in den sogenannten Mitochondrien beteiligt.
Kleine Energiekraftwerke des Körpers: Mitochondrien
Mitochondrien sind wahre Wunderwerke der Natur und werden nicht ohne Grund als kleine Energiekraftwerke bezeichnet. Mit Ausnahme der roten Blutkörperchen, sind Mitochondrien in jeder Zelle des Körpers zu finden. Sie wandeln die Nahrungsmittelenergie in eine körpereigene Energieform um. Bei diesem Vorgang, der sogenannten oxidativen Phosphorylierung, wird mit Hilfe des Coenzym Q10 diese Energie im Adenosintriphosphat (ATP) regeneriert. Dieses Adenosintriphosphat ist ein Nukleotid und dient dem Körper als Energiequelle für grundlegende Prozesse: die chemische Arbeit, die osmotische Arbeit als auch für die mechanische Arbeit, wie zum Beispiel die Bewegungen bei der Muskelkontraktion.
Rund 95% der gesamten Körperenergie wird durch diese oxidative Phosphorylierung erzeugt, die ohne das Coenzym Q10 nicht funktionieren würde. Das dürfte ziemlich deutlich aufzeigen, welch wichtigen Stellenwert das Q10 im Körper einnimmt. Als Coenzym ist es sozusagen ein Hilfsmolekül, das essentiell ist für die katalytische Aktivität bestimmter Enzyme.
Enzyme, die nicht nur an der Energiegewinnung des Körpers beteiligt sind, sondern zusätzlich auch anderweitig durch eine Supplementierung mit dem Coenzym Q10 positiv beeinflusst, werden sollen. So soll eine Supplementierung mit Q10 die Häufigkeit von Migräneanfällen reduzieren und das Herz stärken. Als Antioxidans schützt es außerdem die Zellen vor schädlichen äußeren Einflüssen, den sogenannten freien Radikalen.
Um genügend Q10 zu synthetisieren, benötigt der Körper aber auch andere lebenswichtige Substanzen, gewisse Mikronährstoffe und Makronährstoffe. So zum Beispiel die Aminosäuren Tyrosin, Methionin und Phenylalanin, sowie einige Vitamine des B-Komplexes (B3, B5, B6, B9, B12).
Coenzym Q10 als Therapieoption bei einer Herzinsuffizienz?
In diesem Zusammenhang sei gleich vorweg erwähnt: Die Gesundheit ist kein Lotteriespiel, sie ist das wichtigste Gut des Menschen. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zählen neben Krebs noch immer zu den häufigsten Todesursachen in den westlichen Industrieländern wie zum Beispiel Deutschland, Österreich und der Schweiz. Deshalb gilt wie immer die oberste Prämisse: Bei Beschwerden jeglicher Art führt kein Weg vorbei an einer persönlichen ärztlichen Fachberatung in einer Ordination des Vertrauens!
Dennoch sollten aktuelle Studien und Erkenntnisse der Wissenschaft nicht verborgen bleiben. Zwei renommierte medizinische Fachzeitschriften, die Ärztezeitung und das Ärzteblatt, berichten von positiven Effekten bei Herzpatienten, denen zusätzlich Coenzym Q10 verabreicht wurde. Bei einer zitierten Studie erhielten 420 Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz zu ihrer Standardtherapie entweder dreimal täglich 100 mg Coenzym Q10 oder ein Placebo. Im Laufe der zweijährigen Studie hat sich die „Sterberate von Herzinsuffizienzpatienten durch eine Nahrungsergänzung mit dem Coenzym Q10, auch als Ubichinon bekannt, fast halbiert“, schreibt die deutsche Ärztezeitung Anfang 2015.
Gleichzeitig relativieren Experten diese erfreulichen Nachrichten ein wenig: Um sicherzustellen, ob eine Coenzym-Q10-Supplementierung bei Herzinsuffizienz-Patienten wirkt, müssten noch größere Studien überprüft werden.
Coenzym Q10 bei Migräne
Ungefähr 10 bis 12% der Bevölkerung leidet unter Migräne. Bei Migräneanfällen erleben die betroffenen Personen heftige, oftmals einseitig pulsierende Kopfschmerzen, die auch mit anderen Symptomen einhergehen können, wie Übelkeit, Erbrechen und Licht-Empfindlichkeit. Während eines Anfalls sind die Betroffenen kaum oder gar nicht mehr in der Lage, ihrer beruflichen Tätigkeit oder ihren alltäglichen Verpflichtungen nachzugehen. Die genauen Ursachen dieser quälenden Krankheit sind nach wie vor ein Rätsel.
In einer einschlägigen Studie sind Forscher zum Ergebnis gekommen, dass eine Supplementierung mit Coenzym Q10 die Frequenz der Migräne-Attacken signifikant verringern soll. Dabei wurde den Patienten über einen bestimmten Zeitraum eine tägliche Dosierung von 3 mal 100mg Coenzym Q10 verabreicht. Im vierten Monat der Studie soll die Häufigkeit der Migräne-Attacken durchschnittlich von 4,4 auf 3,2 zurückgegangen sein.
Der Leiter dieser Studie, Prof. Dr. Peter Sándor, vermutet, dass „dass [sic!] eine Abnahme der Energiereserve in Mitochondrien einer der Gründe für Migräneattacken sein könne“. Das Coenzym Q10 könnte diese Energiereserven womöglich wieder auffüllen. Von diesen sensationellen Erkenntnissen berichtet auch die renommierte deutsche Ärztezeitung und fügt noch hinzu „auch die Zahl der Kopfschmerz-Tage sowie die mit Übelkeit wurden mit dem Präparat reduziert“.
Verbesserung der Eizellqualität oder Spermien durch Coenzym Q10?
In einer Zeit, in der die Emanzipation ganz groß geschrieben wird, verschieben viele Frauen den Kinderwunsch nach hinten. Karriere, Reisen und Selbstverwirklichung stehen in jungen Jahren oftmals im Mittelpunkt. Dieser Trend ist klar ersichtlich und die Zahl der werdenden Mütter über 35 steigt kontinuierlich an. Neben gewissen Risiken geht auch noch ein weiteres Problem mit dem steigenden Alter einher: Die Fruchtbarkeit der weiblichen Eizellen vermindert sich bereits ab dem 25. Lebensjahr und sinkt ab dem 35. Lebensjahr drastisch.
Neben der künstlichen Befruchtung suchen Wissenschaftler nach natürlichen Lösungen, um die Chancen einer späten Schwangerschaft zu erhöhen. Im Fokus der Forschungen steht seit geraumer Zeit auch das Coenzym Q10. Warum? Weil es bei der Energiegewinnung innerhalb der Zellen eine Schlüsselrolle hat. Und da bei der Befruchtung, der Zellteilung und bei der Entwicklung des Embryos viel Energie benötigt wird, liegt es auf der Hand, dass in diese Richtung geforscht wird.
Außerdem ist bei älteren Frauen die Coenzym Q10 Produktion in den Eizellen deutlich reduziert, weshalb vermutet wird, dass deren Fruchtbarkeit durch eine Supplementierung positiv beeinflusst werden könnte. Der Gynäkologe Dr. Peter Fehr warnt jedoch vor zu großen Hoffnungen in Wundermittel. Wirklich überzeugende Studien seien diesbezüglich noch nicht publiziert worden.
Männer mit Fruchtbarkeitsproblemen dürfen sich hingegen größere Hoffnungen machen. Bei mehreren klinischen Studien wurde den männlichen Probanden eine orale Supplementierung im Bereich von 200mg bis 600mg Coenzym Q10 pro Tag verabreicht. Dabei konnten Verbesserungen der Spermienkonzentration, der Motilität und der Gesamtzahl der beweglichen Spermien festgestellt werden.