Brüchige Nägel
Eingerissene Nägel, auf den Händen oder auf den Füßen, sind oftmals nicht nur schmerzhaft, sondern vor allem unangenehm.
Obwohl man sich dafür nicht schämen muss, zumal man in der Regel nichts für dieses Krankheitsbild kann, löst es überwiegend in der Öffentlichkeit Unbehagen aus.
Dieses Problem betrifft rund 20 Prozent der Weltbevölkerung, wobei es vermehrt Frauen betrifft.
An dieser Stelle soll versucht werden, dir als Betroffene zu helfen, indem viele Ursachen und Lösungsansätze thematisiert werden.
Zwei Arten spröder Nägel
Onychoschisis – Dieser Zungenbrecher beschreibt jene Art von brüchigen Nägeln, welche vertikal „abblättern“.
Am freien Rand der Nagelplatte löst sich die oberste Schicht des Nagels. Im Konkreten kommt es hierbei zum Loslösen der einzelnen Schichten zwischen den Nagelzellen.
In der überwiegenden Mehrheit der Fälle, liegt der Grund der Zersplitterung der Nägel im übermäßigen Wasserkontakt. Wer seine Hände oder Füße oft und lange feucht hält, riskiert dadurch das häufige Aufquellen und Auftrocknen der Nagelzellen. Dies hat zur Folge, dass die sog. Zementsubstanz beschädigt wird. Die Zementsubstanz zwischen den Hornlamellen hat die Aufgabe, die Lamellen – ganz unsachlich ausgedrückt – beisammen zu halten.
Onychorrhexis – Dieser beinahe noch umständlichere Fachausdruck bezieht sich auf jene rissigen Nägel, die der Länge nach aufplatzen. Eine sehr unangenehme Nagelkrankheit, die sehr schmerzhaft sein kann. Vor allem aber schämen sich die Betroffenen oft für das unappetitlich wirkende Erscheinungsbild.
Diese Art des anormalen Aussehens zeichnet sich, wie bereits ausgeführt, dadurch aus, dass im Gegensatz zur Onychoschisis nicht die Lamellen abblättern, sondern, dass sich Risse längs entlang des (gesamten) Nagels bilden. Es kann aber auch passieren, dass am offenen Rand des Nagelbetts der Nagel absplittert oder gar ausbricht. Dies resultiert daraus, weil sich in der Nagelplatte Hohlräume bilden. In der Fachsprache werden diese Veränderungen als Hohlkehlen oder Kannelierungen bezeichnet.
Welche Ursachen haben brüchige Nägel?
Hier ist zunächst nur von der Onychoschisis auszugehen, da die Ursachen brüchiger Nägel bei Onychorrhexis andere sind.
Nicht nur häufiger und exzessiver Wasserkontakt kann zum Abblättern bzw. Aufreißen der Nägel führen.
Nachfolgend eine Auflistung der Gründe, wieso es zu brüchigen Nägeln bei Onychoschisis kommt:
- Der Kontakt mit scharfen Lösungsmitteln kann – teils schneller als bei übermäßigem Wasserkontakt – die Substanz zwischen den Zellen schädigen und den Nägeln die Elastizität nehmen.
Solche Lösungsmittel sind zum Beispiel Reinigungsmittel (Glasreiniger, Geschirrspülmittel, Backofenreiniger etc.) aber auch Benzin, Diesel, Nitro und Spirituosen. - In vielen Fällen kann aber ebenso eine dauerhafte fehlerhafte Ernährung starken Einfluss auf die Gesundheit der Fingernägel wie auch Fußnägel haben.
- Ein Vitaminmangel kann, wie weiter unten näher ausgeführt wird, ebenfalls zu geschädigten Fußnägeln oder Fingernägeln führen.
Weiters findest du Gründe, weshalb es zur Onychorrhexis kommen kann:
- Hauterkrankungen wie Lichen ruber (= Knötchenflechte) & Alopecia areata (= kreisrunder Haarausfall). Wichtig zu erwähnen ist, dass der kreisrunde Haarausfall eine ungefährliche und nicht ansteckende Erkrankung ist. Ihre Ursache ist zumeist stressbedingt.
- Ekzeme (= Juckflechten) können ebenfalls dazu führen, dass es zu einer Störung des Nageloberfläche kommt.
- In manchen Fällen liegt die Ursache in verschiedenen Lebererkrankungen, Anämien (= Blutarmut) und Ablagerungsdermatosen (= Ablagerungen unter der Haut).
Hier eine Auflistung jener Ursachen, dessen Folgen nicht eindeutig der Onychorrhexis oder der Onychoschisis zuzuordnen sind:
- Eine leicht zu beseitigende Ursache einer anormalen Bildung der Nägel ist die Verwendung verschiedener Nagellacke und Nagellackentferner.
- Eine Fehlfunktion der Schilddrüse, welche erheblichen Einfluss auf die Hormonbildung und den Hormonhaushalt hat, kann dafür auch verantwortlich sein. Ganz generell kann jede Art von Hormonerkrankung derlei Beschwerden hervorrufen. Für eine Hormonfehlfunktion sprechen weiters Begleitsymptome wie Herzrasen, schnelle Ermüdung, trockene Haut, strohiges Haar und vermehrte Schweißbildung.
- Weitere Erkrankungen wie Psoriasis (= Schuppenflechte), Ichthyose (= Fischschuppenkrankheit), Strahlendermatitis (= Radiodermatitis) und Morbus Darier (= angeborene Verhornungsstörung) können ebenso Einfluss auf die Fehlentwicklung des Nagels nehmen.
Man erkennt folglich, dass die Gründe, weshalb man brüchige Fingernägel oder Fußnägel hat vielschichtiger nicht sein können. Daher ist es vor allem bei starken Ausformungen ratsam, seine Hausärztin aufzusuchen – bestenfalls direkt eine Dermatologin.
Sind dünne Fingernägel der Grund?
Viele vermuten, dass dünne Fingernägel eine der Hauptgründe sind, wieso sie eher brechen. Dies stimmt aber nur bedingt.
Die Dicke des Nagels bzw. des Nagelbetts nimmt vom Daumen ausgehend in Richtung des kleinen Fingers ab. Wie bereits erwähnt, sind die Fingernägel und Fußnägel eher von der Brüchigkeit und Rissen betroffen als die von Männern. Mit ein Grund ist natürlich auch die Dicke. Das ist aber keinesfalls der einzige Grund bzw. der Hauptgrund. Dies folgt alleine schon aus der Tatsache, dass bei Erkrankungen wie der Psoriasis, der Nagel viel dicker ist, und dennoch abbricht und absplittert.
Es ist somit festzuhalten, dass dünne Fingernägel allein nicht der Grund dafür sind, wieso deine Nägel brüchig sind. Es kommt vielmehr auf die Nageldichte, die Zementsubstanz und die Elastizität des Nagels an.
Dennoch kann man durch verschiedene Nagelcremes, Nagelöle und Nagelhärter* versuchen, seine dünnen Fingernägel zu kräftigen und dadurch zu stärken. Für den Aufbau des Nagels ist eine kalziumhaltige Kur zu empfehlen – sei es durch orale oder örtliche Anwendung.
Ein weiterer Tipp, um seine dünnen Fingernägel nicht überzustrapazieren, ist die Verwendung von Nagelfeilen aus Keramik*.
Was kann ich effektiv gegen brüchige Nägel tun?
Bei jeglicher Art von sich unnatürlich verändernden Nägeln, ist ein Ärztinnenbesuch anzuraten. Es ist stets besser, einen etwaigen großflächigen Ausbruch im Keim zu ersticken und jegliche Warnsignale für weitere Erkrankungen ernst zu nehmen und diese behandeln zu lassen!
Im Beitrag über Mittel gegen brüchige Nägel findest du viele Herangehensweisen an das Problem deiner abgeblätterten und rissigen Finger- und Fußnägel.
Es ist nicht nur für gesunde Nägel wichtig, sich regelmäßig und ausgewogen zu ernähren. Ganz wichtig ist eine solche Diät, im Sinne einer gesunden Ernährungsweise, für die allgemeine Gesundheit und die Stärkung des Immunsystems.
Natürlich kann es aber trotz guter Ernährung passieren, dass dennoch nicht alle Nährstoffe in ausreichender Menge zugeführt werden (können).
Hier bieten sich vorrangig viele Supplemente an, die nicht teuer sind, aber viel bewirken können. Man darf dabei nicht vergessen, dass nicht nur Fingernägel und Fußnägel aus Keratin bestehen, sondern auch die Haare. Achtest du somit verstärkt auf den Aufbau deiner Nägel, kräftigst du im gleichen Atemzug auch deine Haarstrukturen.
Selbst, wenn du meinst, ausreichend Obst und Gemüse zu essen, kann es durchaus sein, dass du an einem Mangel an Vitamin D, Vitamin K, Kalzium, Selen, Zink, Eisen etc. leidest. Eine Auflistung des täglichen Bedarfs habe ich anhand des DACH-Referenzwerts bereits erstellt.
Es wäre also empfehlenswert, sich näher mit der Supplementierung von Mikronährstoffen auseinander zu setzen.
Was sind Mikronährstoffe und womit kräftige ich meine Fuß- und Fingernägel?
- Vitamin A fördert das Zellwachstum und somit die Regeneration des beschädigten Nagels.
- Biotin (Vitamin B7 oder Vitamin H) steigert die Bildung von Collagen und unterstützt dadurch das Wachstum gesunder Zellen und gesunden Gewebes. Außerdem unterstützt es die Hornbildung, was für den Aufbau des beschädigten Nagels mehr als nur wünschenswert ist.
- Vitamin C unterstützt die sogenannte Collagensynthese und wirkt weiters immunstärkend und antioxidierend.
- Zink beeinflusst nicht nur ein schöneres Hautbild, sondern auch jenes der Nägel und jenes der Haare.
- Ein Mangel an Eisen zeichnet sich durch ein fahles Hautbild aus, führt zu brüchigem Haar, bildet Rillen im Nagel und verursacht spröde Haut.
Was du noch dagegen tun könntest
Neben der Supplementierung, welche von innen heraus wirkt, gibt es natürlich viele Mittel, die direkt auf den beschädigten Nagel aufgetragen werden.
Dazu gehören verschiedene Heilerde-Produkte, Cremes, Nagelhärter, Sera, Öle und aus der Homöopathie das sogenannte Silicea D12.
Gibt es außer Silicea D12 noch weitere homöopathische Mittel?
Die Homöopathie als Gegenpol zur Schulmedizin bietet verschiedene Mittel gegen bestimmte Beschwerden und Symptome. Bei spröden Fußnägeln und Fingernägeln wird an verschiedene Ausformungen und anatomische Gegebenheiten angeknüpft.
Zur generellen (präventiven) Stärkung des Nagels und des Nagelbetts, bietet sich das Mineralsalz Calciumfluorid an.
Schmächtige Personen, die überwiegend an sehr dünnen und langsam wachsenden Nägeln leiden, sollten laut der Naturheilkunde zum Mineralsalz Calcium-Hydrogenphosphat greifen.
Gegen brüchige und spröde Nägel bei schwereren Erwachsenen, aber auch Kindern, soll kohlensaurer Kalk / Austernschalenpulver sehr hilfreich sein.
Eine regelrechte „Allrounderin“ ist Silicea. Die Kieselerde ist hilfreich für die Regeneration von verformten, gespaltenen, rissigen, dicken und brüchigen Nägeln. Der Anwendungsbereich erstreckt sich überdies ebenso auf Nägel mit weißen Flecken und auf Personen, die oft zur Nagelbettentzündungen neigen.
Gegen schichtweise abblätternde oder eingewachsene Nägel soll Graphit Abhilfe schaffen.
Bei Querfurchen, Dellen und weichen wie auch abblätternden Nägeln empfiehlt die Homöopathie die Heilpflanze des Lebensbaums, auch Thuja genannt. Hier kann zur äußerlichen Behandlung eine entsprechende Thuja-Tinktur verwendet werden.
Nicht zu vergessen sind für die Behandlung spröder, rissiger, (ein)gerissener und trockener Fußnägel und Fingernägel die Schüssler-Salze 1, 2, 3, 11, 12, 18, 22.
Wie kann ich einen Ausbruch oder eine Ausbreitung brüchiger Nägel verhindern?
Um sicherzugehen, ist es stets ratsam, bei unnatürlich verfärbten oder rissigen oder spröden Nägeln, eine Ärztin aufzusuchen.
Wie oben bereits erwähnt, ist die häufigste Ursache für das Auftreten von kaputten Nägeln zu häufiger und intensiver Kontakt mit Wasser und / oder Chemikalien.
Aus diesem Grund ist es vor allem bei der Hausarbeit und der Gartenpflege ratsam, Baumwollhandschuhe* zu verwenden. Baumwollhandschuhen ist gegenüber Gummihandschuhe der Vorrang zu gewähren, da diese atmungsaktiv sind. In Gummihandschuhen bildet sich schnell Kondenswasser bzw. Schweiß, was die Zellstrukturen (wieder) schadhaft aufweichen könnte.
Außerdem ist eine – auch schon bereits oben erwähnte – ausgewogene Ernährung samt ausreichender Flüssigkeitszufuhr das Fundament jeder gesunden Lebensführung. Versuche also regelmäßig, abwechslungsreich und ausgewogen zu essen.